Elternhausbesuch

Besuch Elternhaus 2013

Auch in diesem Jahr lud Karin Kolan, Organisatorin der Aktionscafés im real,- Goslar zugunsten der Stiftung Elternhaus an der Uniklinik Göttingen, zu einer Besuchs- und Informationsfahrt nach Göttingen ein.

Am Spätnachmittag ging es in Goslar los. Der starke Regen verhinderte das obligatorische Abfahrtsfoto. In Göttingen angekommen, hatte sich der Regen verzogen und die Gruppe wurde von Fr. Hildebrandt-Linne, Mitarbeiterin des Elternhauses, begrüßt.

Bei dem Rundgang durch das Haus war auch diese Gruppe beeindruckt von der wohltuenden Atmosphäre des Hauses und der Einrichtung, der durchdachten Konzeption. Die Gruppe erfuhr vieles, über das schon in den Vorjahren berichtet wurde. In diesem Jahr berührte ganz besonders die vielfältige Nutzung des Seminarraumes, der mit seiner Dachbalkenkonstruktion an die Sonnenstrahlen erinnert. Ein Raum mit Wohlfühlatmosphäre, ganz nach Bedarf gestaltbar.

Hier treffen sich nicht nur Ärzte und Schwestern zur Fortbildung und evtl. die gerade im Haus wohnenden Eltern. Auch ehemalige Elternhausbewohner verabreden sich zu „Familientreffen“ in Erinnerung an die gemeinsame Zeit im Elternhaus, da die Wohnorte oftmals sehr entgegengesetzt liegen. Gemeinsam wird an die zusammenverbrachte, schwere Zeit erinnert und auch manche schöne Episode wieder hervorgeholt. Bei allem Leid, allem Kummer gibt es auch Lachen, schöne Momente und Glücksgefühle im Elternhaus.

Der Seminarraum wird regelmäßig auch von der Selbsthilfegruppe „Kleine Löwen“ genutzt. Bei den „Kleinen Löwen“ treffen sich Eltern von Frühgeborenen und versuchen, sich gegenseitig zu stützen und zu helfen, Probleme gemeinsam zu lösen.

Bei dem kleinen Imbiß nach dem Rundgang wurde auch über das Jubiläumswochenende gesprochen, das ein toller Erfolg war. Ein harmonischer Sonntagnachmittag mit vielen Informationen, Emotionen und großzügigen Besuchern, Motivation und Grundlagen für die weitere Arbeit.

Beeindruckend war für die Besucher ganz besonders der psychosoziale Aspekt. Viele Kinder leiden an Leukämie, die in der Regel schon ganz gut heilbar ist. Es gibt aber auch immer wieder Kinder mit einer weniger guten Prognose. Hier versucht die Elternhilfe immer, den Kindern in den letzten Monaten und Wochen ihren Herzenswusch
zu erfüllen. So erfuhr die Gruppe auch von einem jungen Mädchen, das gerade mal 19 Jahre alt werden durfte. Ihr größter Wunsch war ein eigener Hund. Die Elternhilfe konnte für das Mädchen einen Labradorwelpen mit einer Grunderziehung erwerben. Somit hat dieser junge Mensch die letzten Monate seines Lebens etwas erhalten, was ihr sehr wichtig war.

Wenn gewünscht, begleiten die psychosozialen Fachkräfte des Elternhauses die Eltern in den letzten Wochen und Tagen im Leben ihrer Kinder, nehmen an der Trauerfeier teil oder gestalten bei Wunsch die gesamte Trauerfeier. Frau Hildebrandt-Linne machte die Gruppe auch auf die besondere Situation von älteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufmerksam, die an Krebs erkranken. Entweder sie kommen auf die Kinderstation und sind mit wesentlich jüngeren Kranken zusammen, oder aber sie sind auf der Erwachsenstation und erleben genau das Gegenteil. Gerade auf dem beschwerlichen Weg ins Erwachsenleben stellen sich die Ängste, Probleme, Fragen und Sorgen beim Auftreten einer lebensbedrohlichen Erkrankung anders dar als bei Kleinkindern oder älteren Erwachsenen. Hier ist es besonders wichtig, Umgang mit Gleichaltrigen zu haben, die Ängste unter Gleichaltrigen zu besprechen. Dies ist derzeit überhaupt nicht zufriedenstellend geregelt und der Elternhilfeverein denkt über Lösungsansätze im Rahmen seiner Möglichkeiten nach.

Für die Besuchergruppe war es sehr beeindruckend, wie der Elternhilfeverein das Elternhaus gebaut hat und welche weitgefächerte Entwicklung folgte. Die kürzere Verweildauer auch bei Krebspatienten im Krankenhaus führt für das Elternhaus zu kürzeren Aufenthalten mit häufigerem Wechsel. Für alle mit sehr viel mehr Arbeit verbunden. Einmal im Haus, und zum anderen für den psychosozialen Bereich. Denn die Kinder und Eltern werden auch zu Haus weiter begleitet und betreut.

Diese und viele andere Informationen ließen die Besucher zu dem Entschluß kommen, daß einfach immer wieder etwas für die Elternhilfe getan werden muß und es auch nie zu viel sein kann.

Alle sind sich einig, als nächstes das Kreative Kinder- und Sommerfest im real,- Goslar am 19.07. und 20.07.13 zu unterstützen.

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