Elternhilfe

Besuch Elternhaus Oktober 2013

Sieben Helferinnen und Helfer, der neue Geschäftsleiter des real,- Goslar sowie Frau Kolan als Initiatorin waren vom neuen Ambiente beeindruckt.

Seit dem Sommer wird der real,- Goslar von dem neuen Geschäftsleiter Herrn Brockmann geführt. Gleich bei Amtsantritt wurde er von Frau Kolan über die langjährigen Aktionen des Marktes für die Elternhilfe Göttingen informiert. Herr Brockmann war von dem Engagement seiner Belegschaft für die Elternhilfe sehr beeindruckt. Kurz nach seinem Amtsantritt fand das Kinder- und Sommerfest im real,- Goslar statt und Herr Brockmann begeisterte die Vielfalt des Angebots und die Art der Durchführung. Zu jeder Zeit waren das Café und die Stände gut besucht und er sah überall zufriedene Kunden, motivierte Helferinnen und Helfer und vor allem … fröhliche, spielende Kinder.

Die Gespräche mit Herrn Germandi von der Elternhilfe und den Helferinnen und Helfern beim DANKE-Café erweckten bei Herrn Brockmann den Wunsch, auch einmal das Elternhaus zu besuchen und kennen zu lernen. Nach einigen Absprachen war dann auch ein Termin gefunden und Frau Kolan besuchte am 24.10.13 mit Herrn Brockmann und sieben weiteren Personen das Elternhaus.

Bei sonnigem Herbstwetter ging es gut gelaunt los. Das Elternhaus empfing uns in einem neuen Gewand. Kannten wir es immer in einem weißen Anstrich, strahlt das Elternhaus seit diesem Jahr in einem fröhlichen Gelb. Nach der Begrüßung durch das Ehepaar Germandi erfuhr die Gruppe, dass der Anstrich durch eine Spende der Aktion aus dem letzten Jahr vom NDR „Hand in Hand in Norddeutschland“ finanziert wurde. In dieser Aktion wurde niedersachsenweit um Spenden für krebskranke Kinder gebeten. Die Elternhilfe hatte sich auch beworben und wurde für eine Spende ausgewählt.

Wie auch alle anderen Gruppen vorher war diese Gruppe beeindruckt von der Wohlfühlatmosphäre des Hauses. Holzdecken, warme Farben in den Gästezimmern, ein Wohnzimmer abgestimmt auf die Bedürfnisse der Jugend, ein anderes Wohnzimmer für die Eltern, die Wohnküche mit der gemütlichen Sitzecke, der Werkraum, der Außenbereich mit vielfältigen Spielmöglichkeiten für die Kinder und auch Sitzgruppen für die Erwachsenen und vor allem das ins Grüne hinein gebaute Spielzimmer begeisterten alle sehr. Es ist sehr wichtig, dass sich Menschen in einer Ausnahmesituation, in die die Bewohner des Elternhauses durch die Krankheit ihres Kindes plötzlich hineinversetzt sind, zwischenzeitlich wohlfühlen und erholen können.

Der Rundgang begann und endete im Eingangsraum mit seinem Billiardtisch und der Tischtennisplatte. An den Wänden hängen Fotos von behandelten Kindern, die heute gesund sind und auch von Kindern, die den Kampf gegen die Krankheit verloren haben. Viele Eltern haben dem Bild ihres Kindes ein persönliches Schreiben beigefügt, in dem sie ihr Leben mit ihrem kranken Kind, ihren Aufenthalt im Elternhaus und die zuteilgewordene Unterstützung beschreiben. Diese sehr persönlichen Worte gingen allen sehr zu Herzen und zeigen einmal mehr, wie wichtig das Elternhaus mit all seinen Facetten ist.

Der Elternhilfeverein wurde ursprünglich von Eltern krebskranker Kinder gegründet und das Haus auch von diesem Verein gebaut. Inzwischen steht das Elternhaus für Eltern aller schwer erkrankter Kinder, sowie Eltern von Frühgeborenen zur Verfügung. Die Eltern, Großeltern und Geschwister wohnen kostenlos im Elternhaus, so lange es die Behandlung des kranken Kindes erfordert. Um die Finanzierung langfristig zu sichern, wurde die Stiftung „Elternhaus an der Uniklinik Göttingen“ gegründet, der auch die Goslarer Spenden zufließen. Die Aktionen in Goslar haben zwei Damen bewegt, ihr Wohneigentum nach ihrem Ableben der Stiftung zu überschreiben. Heute finanziert sich das Elternhaus mit allen anhängenden Kosten zu je einem Drittel aus Leistungen der Krankenkassen, Spenden an den Elternhilfeverein und Leistungen aus der Stiftung. An die Stiftung gehen häufig größere Spendensummen oder auch mal ein Nachlass. Fernziel ist es, das Elternhaus durch die Stiftung finanzieren zu können. Das ist jedoch noch ein sehr weiter Weg.

Das Team des real,- Goslar gehört inzwischen auch zu den „Großspendern“. Die Spendensummen sind jährlich gestiegen, zuletzt in 2012 auf 17.415,00 € und zusätzlich eine Sonderspende von 2.000,00 € durch das Unternehmen real,-.

Interessant war auch, von den Aktionen anderer Gruppen zu hören, z.B. von den Eichsfelder Bikern, die seit Jahren den Kindern mit ihren Motorradausflügen einen spannenden Nachmittag bieten und auch jedes Jahr sehr hohe Spendensummen aufbringen. Oder auch, auf welch vielfältige Weise sich Firmen und Organisationen engagieren.

Nachdem die Elternhilfe die Nachversorgung von Frühgeborenen und schwerkranken Kindern in der Zeit nach dem Krankenhaus im eigenen Zuhause durch KIMBU gut auf den Weg gebracht hat, steckt das nächste, aktuelle Projekt noch in den Kinderschuhen und will noch nicht so recht vorankommen.

Die Versorgung von krebskranken Kindern und Erwachsenen ist in Deutschland auf einem guten Niveau. Erkrankt jedoch ein Jugendlicher oder ein junger Erwachsener in Deutschland an Krebs, hakt es doch gewaltig. Entweder wird dieser junge Mensch mit kleinen Kindern auf der Station behandelt, oder andersherum mit sehr betagten Kranken. Dabei liegt es auf der Hand, dass diese jungen Menschen ganz anderer Fragen, Sorgen, Nöte durch die Krankheit haben als kleine Kinder oder ältere Erwachsene. Diese jungen Menschen benötigen eine ganz andere Ansprache, möchten sich auch anders bewegen, andere Musik hören, eben alles anders machen. Und medizinisch ist eben auch häufig eine andere Behandlung erforderlich als bei kleinen Kindern oder älteren Kranken. Hier liegt noch ein langer Weg vor dem Elternhilfeverein. Doch die Erfahrungen der letzten 30 Jahre zeigen, dass der Elternhilfeverein erkannte Probleme immer auf irgendeine Art und Weise gelöst hat.

Die Helfergruppe des Aktionsteams vom real,- Goslar ist, wie nach jedem Elternhausbesuch, wieder einig, dass die Unterstützung der Elternhilfe nicht aufhören darf. Es kann nie genug Spendengelder geben, weil immer mehr und neue Aufgaben auf den Verein warten.

Die Vorbereitungen für das Adventscafé laufen bereits auf Hochtouren. Und alle freuen sich auf möglichst viele Besucher vom 25. – 27.11.13 im real,- Goslar. Auf der Rückfahrt im Kleinbus wurden schon wieder neue Ideen geboren, um unseren Besuchern den Aufenthalt so interessant und angenehm wie möglich zu gestalten.

Der neue Lichtblick, die Jahreszeitung der Elternhilfe, wird gerade gedruckt und Frau Kolan wurde um einen Bericht zum Werdegang der Aktionen und der immer neuen Motivation gebeten. Sicher wird die Zeitung zum Adventscafé vorliegen und alle Besucher können sich informieren.

Haben Sie evtl. auch Interesse mitzumachen? Oder möchten Sie Flohmarktartikel, Handarbeiten, Bastelarbeiten, Kuchen oder Kekse spenden?

Dann melden Sie sich bitte im real,- Goslar an der Information oder rufen mich persönlich an:

Karin Kolan: 0 53 21 – 67 61 387

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